Die nachfolgenden Informationen ersetzen keinesfalls eine ärztliche Diagnose und Beratung.
Mittelfußfraktur
Mittelfußfraktur: Was ist das?
Das menschliche Fußskelett besteht aus insgesamt 26 Knochen und 2 Sesambeinen. Sie bilden über ihren anatomischen Aufbau zusammen mit Muskeln und Bändern das Fußgewölbe (Längs- und Quergewölbe), welches die Körpergewichtskräfte bei Belastung, z. B. im aufrechten Gang optimal verteilt. Werden Teile dieser anatomischen Strukturen verletzt, ist das physiologische Gleichgewicht zwischen externer Belastung und individueller Beanspruchung des Fußes gestört. Infolgedessen kann es zu dauerhaften Schädigungen des Knochens, der Muskeln und des Sehnenapparats kommen. Daher ist es wichtig, eine Verletzung (z. B. Knochenbruch) im Fußbereich bei der Ausheilung bestmöglich zu unterstützen.
Abbildung 1: knöcherne Strukturen des Fußskeletts
Die knöchernen Strukturen des Fußes lassen sich in folgende Bereiche aufteilen:
- Vorfuß
- Mittelfuß
- Fußwurzel
- Sprungbein
- Fersenbein
Ursache einer Mittelfußfraktur
Wie bei allen Knochenbrüchen entstehen auch Mittelfußbrüche bzw. Metatarsalfrakturen in der Regel aufgrund von direkter oder indirekter Gewalteinwirkung. Auch das Krankheitsbild Osteoporose kann eine Rolle spielen. Bei übermäßiger Belastung des Mittelfußes, z. B. durch lange Wanderungen oder bei hoher sportlicher Belastung kann es auch zu einer Ermüdungsfraktur kommen.
Am häufigsten treten Frakturen am 5. Mittelfußknochen auf und können als isolierte Frakturen meist mit gutem Ergebnis funktionell konservativ behandelt werden.1
Symptome einer Mittelfußfraktur
Eine Mittelfußfraktur kann bereits im aufrechten Stand ohne große Belastung schmerzhaft sein. Um diese Schmerzen zu kompensieren, nehmen betroffene Patienten i. d. R. eine Schonhaltung ein. Dies kann zu einer Überlastung anderer anatomischer Gelenkstrukturen, wie z. B. einem Beckenschiefstand führen. Darüber hinaus sind Druckschmerzen im Bereich des Mittelfußes sowie Schwellungen und Einblutungen charakteristisch. Der genaue Ort der Schmerzen hängt auch vom Frakturtyp ab.
Kann man einer Mittelfußfraktur vorbeugen?
Vorbeugen kann man vor allem denjenigen Frakturen, die aus indirekten Krafteinwirkungen resultieren. Eine gesunde, mineralstoff- und vitaminreiche Ernährung sowie gezieltes, regelmäßiges Training, wie z. B. den BORT Sprunggelenksübungen stärken die Knochen und Muskeln. Zusätzlich kann Vibrationstraining den Mineralgehalt der Knochen erhöhen. Dies hilft dem Körper, das Verletzungs- und Frakturrisiko zu minimieren.
Diagnose einer Mittelfußfraktur
Ihr behandelnder Arzt wird zuerst eine Anamnese (Befragung zum Unfallhergang) und körperliche Untersuchung durchführen. In Abhängigkeit des betroffenen Bereichs am Mittelfuß (Metatarsale) können weitere Untersuchungen Aufschluss geben, um die Diagnose zu sichern. Dies können unter anderem bildgebende Verfahren wie z. B. MRT, CT oder Szintigrafie sein.
Therapie einer Mittelfußfraktur
Mittelfußfrakturen können sowohl konservativ als auch operativ behandelt werden.
Eine konservative Therapie (Therapie ohne Operation) wird sehr häufig eingesetzt und zielt darauf ab, den betroffenen Fuß möglichst schnell wieder schmerzfrei belasten zu können. Ihr Arzt wird den gebrochenen Fuß für ca. 6-8 Wochen ruhigstellen. Dies erfolgt in der Regel mit einer Orthese, wie z. B. dem BORT X-Walker kurz. Um den betroffenen Fuß nicht zu überlasten, können zusätzlich Unterarmgehstützen verordnet werden.
Dem Therapieverlauf angepasst, kann der Fuß langsam wieder teilbelastet werden (z. B. bis 20 kg Gewicht). Das richtige Gewicht der Teilbelastung können Sie z. B. mit einer analogen Personenwaage üben. Der genaue Ablauf dieser Übung wird durch das behandelnde Therapeutenteam festgelegt.
Falls die Art des Bruches einen operativen Eingriff erfordert, wird der genaue Ablauf mit dem behandelnden bzw. operierenden Arzt besprochen. Nach der Operation wird Ihr Arzt den betroffenen Fuß zunächst ruhigstellen, um das Ergebnis zu sichern. Hierbei kann entweder ein klassischer Gips oder eine Orthese, wie z. B. der BORT X-Walker kurz zum Einsatz kommen.
Dem Heilungsprozess folgend, kann später, analog der konservativen Therapie, langsam eine Teilbelastung des Fußes erfolgen. Abhängig vom Grad der Schwellung können medizinische Kompressionsstrümpfe, wie z. B. die BORT AktiVen® Medizinische Kompressionsstrümpfe, schmerzlindernd wirken und die Thrombosegefahr reduzieren.
In beiden Fällen entscheidet immer der betreuende Arzt gemeinsam mit dem Patienten und dem Therapeutenteam über die individuell beste Therapie.
1 Referenz: Klos, K., Randt, T., Simons, P. & Knobe, M. (2019). Vor- und Mittelfußfrakturen beim Erwachsenen. Orthopädie und Unfallchirurgie up2date, 14(01), 63-89. DOI: 10.1055/s-0044-101766