Die nachfolgenden Informationen ersetzen keinesfalls eine ärztliche Diagnose und Beratung.

Spiraldynamik

Spiraldynamik®: was ist das?

Das Prinzip der Spiraldynamik® spiegelt einen einzigartigen Bauplan der Natur wider. Spiralig-dynamische Vorgänge und Strukturen lassen sich z. B. in Wasserstrudeln, Muscheln und Schneckenhäusern beobachten. Aber auch im menschlichen Organismus trifft man auf dieses Konzept. So findet sich in unserer DNA das Prinzip der Spiraldynamik®, denn die DNA ist als Doppelhelix aufgebaut und unsere Erbinformationen sind dort spiralförmig angeordnet. Auch die Anordnung und die Funktion der Muskulatur, die z. B. dem aufrechten Gang zugrunde liegt, repräsentieren dieses Prinzip.

 

Die Spiraldynamik® ist also ein Therapiekonzept, das den Vorgaben der Natur folgt.

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Die beiden französischen Physiotherapeutinnen S. Piret und M. M. Beziers haben für das Konzept die Grundlagen erarbeitet. Der Mediziner Dr. Christian Larsen und die Physiotherapeutin Yolande Deswart entwickelten es unter der Bezeichnung Spiraldynamik® weiter. Seit mehr als zwei Jahrzehnten bietet das Bewegungs- und Therapiekonzept der Spiraldynamik® eine Basis, um funktionelle Abweichungen des Körpers zu identifizieren und zu therapieren.

Die Grundidee der Spiraldynamik®: die spiralige Verschraubung

Die Basis der dreidimensionalen, spiraligen Verschraubung beruht auf der gegenseitigen Rotation zweier Pole. Dieses auf den ersten Blick selbstverständliche Prinzip erweist sich bei näherer Betrachtung als komplexes, dreidimensionales Struktur- und Funktionsprinzip des menschlichen Körpers.

Das Prinzip der spiraligen Verschraubung zeigt sich, wenn man die Bewegungsstrukturen genauer beobachtet: Durch die Verschraubung der Koordinationseinheiten des Körpers (z.B. der Hand oder des Fußes) bei Belastung werden die Knochen und Bindegewebeanteile so zueinander bewegt bzw. positioniert, dass Stabilität entsteht. Die Muskulatur sorgt dabei für die Bewegungsrichtung.

So funktioniert das Gehen beispielsweise als Prinzip der entgegengesetzten Rotation von Becken und Oberkörper, d. h. mit jedem Schritt verwindet sich sukzessive das Becken gegen jeden Wirbel im Brustbereich. Dabei verschraubt sich der Brustkorb gegensinnig und daraus ergibt sich das Armpendeln. Auch die Schwimmbewegungen beim Kraulen folgen diesem Prinzip, ebenso wie alle Wurf- und Schlagbewegungen. Die dreidimensionale Verschraubung ist auch in anderen Bereichen der funktionellen Anatomie des Menschen zu beobachten, wie z. B. die Anordnung der funktionell zusammenarbeitenden Muskulatur, die Einwärts- und Auswärtsdrehung des Armes oder des Fußes, die Funktion der Kreuzbänder im Kniegelenk, die Drehscharniermechanik des Ellbogens.

Spiraldynamik® bei Fußbeschwerden

Die spiralige Verschraubung des menschlichen Fußes entstand vermutlich im Laufe der Entwicklung vom Primaten zum Menschen, d. h. infolge des Gehens auf zwei Beinen. Hierfür bildete sich das Fußgewölbe aus. Es ist dank des spiraligen Aufbaus elastisch und bei Belastung zugleich stabil, passt sich Bodenunebenheiten und unterschiedlichen Drucksituationen des Fußes beim Gehen an. Während also der Rückfuß stabil ist, sind Mittelfuß und das Fußgewölbe beweglich, um für die notwendige Balance (Innen- und Außenrotation) sorgen zu können. Der elastische Vorfuß federt beim Gehen das Gewicht ab. Diese Eigenschaften bilden im Bereich des Fußes das Prinzip der Spiraldynamik.

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Wenn sich Fußbeschwerden auf funktionell bedingte Ursachen zurückführen lassen, kann die Therapie nach dem Spiraldynamik®-Konzept eingesetzt werden. Zu den funktionellen Beeinträchtigungen zählen beispielweise der Hallux valgus, Knick-, Senk-, Spreizfüße, die Entzündung der Plantarfaszie (Sehnenplatte der Fußsohle) und der Fersensporn, aber auch Hammer- und Krallenzehen sowie Druckstellen an den Füßen durch deren Verformung.1

Als Unterstützung kann bei Fußbeschwerden auch die BORT Helix S Spiraldynamik® USG-Bandage eingesetzt werden. Details zur Wirkweise und Anwendung der BORT Helix S Spiraldynamik® USG-Bandage sowie 10 Übungen für Wirbelsäule und Füße sind hier zu finden.

Bei vielen Fußbeschwerden können Übungen nach dem Prinzip der Spiraldynamik® dafür sorgen, dass Schmerzfreiheit, federnde Elastizität und kraftvolle Dynamik beim Gehen und allen anderen Bewegungen zurückgewonnen werden. Dabei werden Gelenke, Muskeln und Faszien behandelt. Lernziel ist es, sich im Alltag, in der Freizeit und im Beruf anatomisch korrekt zu bewegen.2

 

Referenzen:

  1. Wippert J und Uhlig G. Spiraldynamik® bei Fußbeschwerden. https://www.my-medibook.de/fuer-patienten/ueben-mit-dem-spiraldynamik-konzept/spiraldynamik-bei-fussbeschwerden.html (zuletzt besucht am 15.09.2021)
  2. Larsen, C. Gut zu Fuß ein Leben lang. 2019 Trias Verlag in Georg Thieme Verlag